Vielleicht kennen auch Sie solche Momente – eine sinnvolle Beschäftigung, eine gute Begegnung, Gespräch, ein gutes Gefühl, Zeit für eigene Bedürfnisse. Wenn ich dann auch noch als Person/Individuum wahrgenommen – gesehen werde, ist für mich die Zeit, sei diese auch noch so hektisch, erfüllt. Als Christen dürfen wir darauf vertrauen, dass unser Leben erfüllt ist, wenn wir uns von der Botschaft Jesu leiten lassen.

Dazu braucht es immer wieder der Ausrichtung. „Wir haben einen Stern aufgehen sehen und sind gekommen“. Mit diesen Worten berichten die Sterndeuter, warum sie sich auf einen ungewissen Weg gemacht haben. Dieser war geprägt von Erkennen, Aufmachen, Vergewissern, Verlust, Ausrichtung, ersten Erfolgen, Freude und kann auch den Tenor für unseren ersten Neujahrsempfang der Pfarrei am 06. Januar 2024 bilden.

So machten sich spätestens ab 2018 die drei ehemaligen Pfarreien mit ihrer jeweils eigenen Prägung und Geschichte gemeinsam auf den Weg, um miteinander die Menschen mit der Botschaft Jesu in Berührung zu bringen.

Mit dem Prozess „Wo Glauben Raum gewinnt“ erscheint alles Seitherige in einem neuem, einem anderen Licht. Auch wir mussten uns immer wieder vergewissern. Die Gemeindereferentin Frau Charest verlässt uns und im Havelland ist kein Mitarbeitender mehr verortet.

Die Corona-Pandemie verzögerte den ganzen Prozess, teilweise drehen wir uns im Kreis.

Im Sommer 2022 dachten wir, alles sei überstanden, das Pastoralkonzept ist fertig, das Gespräch mit dem Erzbischof absolviert. Die Gründung der Pfarrei hl. Familie Spandau-Havelland zum 01. Januar 2023 verkündet und der Gründungsgottesdienst am 03. Februar 2023 gefeiert. Die Gremien KV, Pfarreirat und Gemeinderäte haben sich konstituiert.

Aber auch uns scheint der große Wurf nicht auf Anhieb zu gelingen. Erste Schritte werden unternommen. Das pastorale Team muss sich finden. Vieles läuft in gewohnten Bahnen, aber es gibt Unsicherheiten. Wer darf jetzt was? Wer hat welche Kompetenzen? Der Funke des Neuen will nicht immer überspringen. Vor Ort leben die meisten in den bisherigen Vorstellungen, als hätte es keinen Neuanfang gegeben.

Anderseits bewähren sich erste Ansätze. Die Sommergottesdienst-ordnung der Pfarrei, die Gottesdienste zu Weihnachten und Neujahr, erste gemeinsame Feiern, Fahrten Aktionen. Neue pfarreiweite Gruppen und Initiativen, die Sozialarbeiterin Frau Klose, der Krankenhausvikar Pfarrer Ullrich bereichern das Pastoralteam. Die gemeinsame Homepage, das Pfarreiblatt, die Großprojekte Orgelsanierung der Pfarrkirche, Neubau des Seniorenheims St. Elisabeth. Viele kleine Schritte, oft im Verborgenen, aber es gibt sie und sie werden wahrgenommen.

Das Kirchenorchester leitete den gelungenen und würdigen Abend mit geladenen Gästen aus dem öffentlichen Leben, der Ökumene, der Sozialpartner und der Orte kirchlichen Lebens aus Spandau und dem Havelland sowie den herzlich willkommenen Mitgliedern aus den Gremien, Verbänden, Gruppen und Gemeindemitgliedern ein. Ein Abend der Begegnung vieler, die gemeinsam für die Menschen in unserem Sozialraum tätig sind.

Thomas Neubauer