02/07/2024 0 Kommentare
Erzbischof Heiner Koch zu Besuch in unserer Pfarrei
Erzbischof Heiner Koch zu Besuch in unserer Pfarrei
# Pfarrei Berichte

Erzbischof Heiner Koch zu Besuch in unserer Pfarrei
Visitation – Besuch – Sehen
Worum geht es eigentlich bei einer Visitation? Der Ortsbischof, also der „Vorsteher“ eines Bistums, besucht einen Teil seines Bistums, die Pfarrei. Durch die Bischofsweihe besitzt er die oberste Weihe-, Verwaltungs- und Gerichtsgewalt in seinem Bistum. Er ist der erste Pastor. In seinem Auftrag üben die Priester in einer Diözese ihr Amt aus, feiern mit der Gemeinde die Heilige Messe, predigen und spenden Sakramente. Er muss in seiner Ortskirche die Einheit mit der Gesamtkirche schützen. Außerdem geht es darum, das Engagement und den Einsatz der Priester und Diakone, der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch der vielen Frauen und Männern, die ehrenamtlich in den Pfarreien tätig sind, zu bestärken, zu loben und zu ermutigen.

Viele könnten sich die Frage stellen, wozu eine Visitation heute noch notwendig ist, da der Bischof doch zu besonderen Anlässen vor Ort ist. Das Anliegen einer Visitation ist aber nicht das punktuelle Wahrnehmen von Festen, Ereignissen, Besprechungen und Vorkommnissen, sondern die Gesamtschau des aktuellen Erscheinungsbildes, der Einrichtung und sich abzeichnenden Zukunftsaussichten.
Und so traf ein gut vorbereiteter Erzbischof Dr. Heiner Koch am 29. Februar 2024 in unserer Pfarrei ein und feierte die donnerstags dort übliche Seniorenmesse in der Pfarrkirche. Gespräche mit dem Pastoralteam, Mitarbeitenden und Einzelgespräche, Besuch der Kita St. Marien, der Caritasberatungsstelle, des Seniorenheims St. Elisabeth (Klausur, Arbeit, Neubau), St. Lambertus, Vesper, „Gemeinschaft offenes Herz – Stresow“ folgten. Am 1. März: Besuch der Bernhard-Lichtenberg-Schule (BLS), Gespräche technisches Personal, Suppenküche, St. Stephanus (Räume, Kita, Seniorenwohnhaus), St. Joseph, Messe in St Marien am Behnitz, Gespräche mit dem Pfarreirat und dem Kirchenvorstand.
Beide Gespräche waren geprägt von einer intensiven Erörterung der bestehenden Situation und Projekte der Pfarrei. Die Pfarrei wurde bekräftigt in ihren Bemühungen, nicht nachzulassen, allerdings auch den Mut zur Schwerpunktsetzung zu wagen. In Bezug auf die Projekte wurden Hinweise zu den Ressourcen gegeben. Am Sonntag, dem 3. März folgte die gemeinsame Messe in der Pfarrkirche mit anschließender Möglichkeit zur Begegnung und Gespräch im Pfarrsaal.
Am Samstag, dem 23. März wurde noch der Teil des Havellandes besucht: Beginn mit den Laudes in St. Konrad, kurze Gesprächsmöglichkeit und anschließend Gespräche und Besichtigung der Einrichtungen in Dallgow. Dem Erzbischof war das Gespräch mit Pfr. i.R. Torwesten ein Herzensanliegen. Im Anschluss stand Schönwalde mit ev. Gemeindehaus, ehemaliger Kirche und Besuch einer Seniorin, stellvertretend für alle Einsamen und Kranken sowie Kirche ohne Seelsorge vor Ort auf dem Plan. Nicht das Amt, sondern der Seelsorger waren entscheidend. Danach ging es weiter zu Gesprächen mit Personen des Religionsunterrichts, Katecheten, Gruppen, Verbände, Jugend und zum Abschluss zur Feier des Palmsonntags mit der Gemeinde und Kroaten in Siemensstadt.
Der Eindruck besteht, dass der Besuch im Sinn der Liedtextstrophe „Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein, besuch das Herz der Kinder dein, die deine Macht erschaffen hat, erfülle nun mit deiner Gnad“ – Besuch – Fundament – Achtsamkeit –Bestärken/Hin-weisen stattfand.
Thomas Neubauer
Visitation in St. Johannes – Dallgow-Döberitz
Um 10:00 Uhr fuhr das Auto mit Erzbischof Koch, Prälat Dybowski und Pfarrer Daum auf das Grundstück des Caritas-Seniorenzentrums und der Kirchengemeinde „St. Johannes“.
In einer Gesprächsrunde bei Kaffee, Obst und Keksen war der Erzbischof interessiert an der Situation in der vollstationären Pflege, wie die Auslastung des Hauses ist, die Versorgung durch Fach- und Hilfskräfte und welche Sorgen und Nöte am meisten belasten.

Des Weiteren führte er Gespräche mit dem im Heim wohnenden Pfarrer K. Torwesten, welcher jeden Sonntag die Hl. Messe mit der Gemeinde feiert, und dem neuen Seelsorger P. Battistelli.
Anschließend gab es Gespräche mit ehrenamtlichen Küstern, Gottesdienstbeauftragten und Mitarbeiterinnen in der Kinderpastoral. Hier kamen Unsicherheiten für die Zukunft der Gemeinde, gewünschte Hilfen durch Hauptamtliche und die Hoffnung auf Beibehaltung der Gottesdienstzeiten am Sonntag zur Sprache. Die mutmachenden, lobenden und dankenden Worte des Erzbischofs haben uns sehr gutgetan und lassen uns weiterhin hoffnungsvoll mit Gottvertrauen in die Zukunft schauen.
Maria Selent
Kurze Worte der Jugend zur Bischofsvisitation
Wir als Jugend können zu der Bischofsvisitation unseres Erzbischofs Herrn Heiner Koch beitragen, dass wir uns gesehen fühlen. Er nahm sich, so wie für die diversen Gruppen, sei es Katecheten, Pfarreirat o. ä., auch für die Jugendlichen unserer Pfarrei aktiv Zeit. Aus Falkensee waren wir zu dritt vertreten und konnten stolz von unserer aktiven havelländischen Gruppe berichten.
Anna Vogel
Abschluss in Siemensstadt
Am Abschluss des Visitationsbesuchs stand die Weihe der Palmzweige und die Eucharistiefeier am Vorabend des Palmsonntags, an der auch die Kroatisch sprechende Gemeinde teilnahm.
Die St.-Josephs-Kirche in Siemensstadt war bis auf den letzten Platz besetzt, alle Altersgruppen waren vertreten. Erzbischof Koch hielt nur eine kurze Predigt, eigentlich eher einen Impuls; darin setzte er die Hosanna-Rufe beim Einzug Jesu in Jerusalem ("Hosanna", so erläuterte er, bedeute "Herr, hilf doch!") in eine Beziehung zu der an den gekreuzigten Jesus gerichteten Aufforderung "Rette dich selbst und steig herab vom Kreuz" (Mk 15,30). Anschließend stand "Begegnung im Pfarrsaal" auf dem Programm, und der Pfarrsaal von St. Joseph platzte aus allen Nähten. Es gab belegte Brötchen vom Sozialdienst Katholischer Männer. Eineinhalb Stunden Messfeier machten hungrig. Noch ehe der Erzbischof im Saal erschien, waren vom Büffet nur noch ein paar Schmalzstullen übrig, wie ein aufmerksamer Beobachter später bekanntgab.

Als allerletzte hatten die Mitglieder der Gruppe „Synodale Gemeinde/Maria 2.0“ am Abend noch Gelegenheit zum Gespräch mit Dr. Koch, wo sie vor allem ihre Zustimmung zum Wort der deutschen Bischöfe „Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar“ zum Ausdruck brachten.
Erstaunlich war, wie zugewandt und herzlich der Erzbischof auch nach einem 12-Stunden-Tag ohne Pause noch war; der Samstag hatte immerhin bereits um 9 Uhr in Falkensee begonnen. Er setzte Impulse und hörte engagiert zu. Vielen Dank!
Franz-Josef Esser
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