Kaum ein Jahr nach der Einweihung von St. Konrad entstand im Oktober 1935 ein Kirchenchor, geleitet von Frau Fiege, der Mitarbeiterin des ersten Pfarrers von St. Konrad, Heinrich Tomberge.
Sie leitete den Chor, bis sie 1942 nach Berlin-Schöneberg wechselte, wohin Pfarrer Tomberge versetzt worden war. Im Frühjahr 2014 gelangten Chronikblätter dieses ersten Kirchenchores aus dem Nachlass von Pfarrer Tomberge in die Pfarrei St. Konrad.
Seit 1938 waren Schönstätter Marienschwestern in der Pfarrei Falkensee tätig und übernahmen den Organistendienst in St. Konrad, später nach dem Weggang von Frau Fiege auch die Leitung des Kirchenchores. Bis wann der Kirchenchor unter der Leitung der Schönstätter Marienschwestern bestand, ist noch nicht erforscht.
Kirchenchor St. Konrad am 15. Juli 1936
Foto: Pfarrarchiv
in der Mitte: Kuratus Heinrich Tomberge
Zuletzt wurde im Frühjahr 1983 vom damaligen Kaplan der Pfarrei ein Chor ins Leben gerufen, der nach nur wenigen Wochen Probenzeit zum ersten Mal bei der Pfarreinführung von Pfarrer Konrad Janiszewski am 8. Mai 1983 im Gottesdienst sang. Entstanden war er aus einer Männerschola, die schon länger die Gottesdienste mit einstimmigen liturgischen Gesängen bereichert hatte. Nach der Versetzung des Kaplans Ende Mai 1983 übernahm Winfried Seidl die Leitung dieses Chores, die wöchentlichen Proben und die Auswahl und Vorbereitung der zu singenden Stücke. Bis 1990 bestand der Chor, sang regelmäßig in den Gottesdiensten, unternahm gemeinsame Chorfahrten und vieles andere mehr. Mancher alte Super-8-Schmalfilm kann noch von damaligen Erlebnissen des Chores erzählen.
Nach der Öffnung der innerdeutschen Grenze hörte die Chorarbeit auf. Viele orientierten sich in andere Richtungen, war doch nun Gelegenheit, auch Kirchengemeinden jenseits von Mauer und Stacheldraht kennen zu lernen. Vor allem die St. Markus-Kirche auf dem Falkenhagener Feld, nur wenige Minuten zu Fuß vom früheren Mauerstreifen, der jetzigen Stadtgrenze zwischen Falkensee und Berlin-Spandau entfernt, war für manchen ein interessantes Ziel. So fanden sich nach und nach auch Chorsänger aus Falkensee dort ein.
In St. Markus existierte ein Kirchenchor unter der Leitung von Agnieszka Wisniowska-Kirch. Irgendwann tauchte die Frage auf: "Wollt ihr nicht bei uns mitsingen?" So kam es schließlich, daß mehr und mehr Sänger und Sängerinnen aus St. Konrad, die den Gesang nicht aufgeben und nicht missen wollten, aber auch nicht einfach in irgendeinem Chor singen wollten, sondern mit ihrem Gesang ganz bewußt die Liturgie und den Gottesdienst mittragen wollten, im Chor von St. Markus mitzusingen begannen. Inzwischen sind es wohl etwa ein Dutzend Falkenseer, die den Chor von St. Markus mit ihren Stimmen bereichern. Es ist nun nicht mehr der Kirchenchor von St. Markus, sondern ein gemeinsamer Kirchenchor von St. Markus und St. Konrad. Und längst ist es selbstverständlich geworden, daß der Chor auch in Falkensee die Gottesdienste bereichert und sein Können hören läßt. Entweder am 2. Weihnachtsfeiertag oder am Ostermontag singt der Chor in Falkensee, auch im Sommer zum Gemeindefest und zu manch anderen Gelegenheiten.
Der Kirchenchor hat sich inzwischen auch den verpflichtenden Namen "Adoremus" gegeben, zu Deutsch "Laßt uns anbeten". Der Name erinnert an das bekannte Weihnachtslied 'Adeste, fideles', bei dem es im Refrain heißt: "Venite, adoremus dominum" - "Kommt, lasset uns anbeten den Herrn". Damit ist die erste und vornehmste Aufgabe des Kirchenchores genannt, nämlich die Anbetung Gottes durch den Gesang, das Lob des Allerhöchsten mit den Fähigkeiten und Talenten, die der Herr selbst einem jeden gegeben hat.
Wie jeder Chor freut sich auch der Kirchenchor "Adoremus" von St. Markus und St. Konrad immer über Verstärkung, über neue Sängerinnen und Sänger, die die Probenarbeit und den Gesang mittragen wollen. Wir proben an jedem Montag um 20.00 Uhr in den Gemeinderäumen von St. Markus, 13589 Berlin-Spandau (Falkenhagener Feld), Am Kiesteich 50. Fahrverbindung von Falkensee: Buslinie 337.
Kontakt:
Agnieszka Wisniowska-Kirch, Tel. (030) 336 86 27
Cornelia Jung, Tel. (03322) 214 620